Kultur im Südtessin

Kirchen, Kapellen, Burgen, Mühlen, Museen ...

ARCHITEKTUR

  

CHIESA SANTO STEFANO AL COLLE IN MIGLIEGLIA

die antike kirche santo stefano steht einsam und majestätisch über dem dorf und birgt äusserst gut erhaltene spätgotische fresken. neben der südfassade ragt der schlanke romanische glockenturm hoch in den himmel. der vom dorffriedhof umgebene mittelalterliche bau wurde während der gotik im kirchenschiff vollständig erneuert und 1959 und 1971 restauriert. der viereckige, etwas erhöhte und von einem kreuzgewölbe überspannte chor ist an den wänden mit freskenmalereien aus dem jahr 1511 reich geschmückt. an der fassade auf der westseite liegen über dem spitzbogigen, mit einem kreuz verzierten portal, zwei kleine rundbogenfenster und darüber eine kreisrunde öffnung. von aussen, wird der durch lisenen und bögen gegliederte chor von schmucklosen konsolen gestützt. die gleiche gliederung wiederholt sich am glockenturm: einfache halbsäulen mit kapitellen, ohne basis, tragen die gekoppelten rundbögenfenster der beiden oberen stockwerke. die fresken: in den hauben des östlichen kreuzgewölbes, auf rotem grund und thron, der segnende erlöser mit dem offenen buch des lebens. der heilige markus und ein engel stützen den mandelförmigem heiligenschein. gegenüber die heiligen ambrosius und augustinus, an einem pult sitzend, werden von architektonischen elementen aus gusseisen überragt. in den hauben des nördlichen kreuzgewölbes sehen Sie die heiligen hieronymus und lukas mit einem engelchen, dann johannes und gregor. die darunter liegenden flächen sind von engeln mit trompeten geschmückt. auf der ostseite sind christus am kreuz mit den beiden schächern, links die heiligen stephan und antonius und im hintergrund die stadt jerusalem abgebildet. die seitlich angebrachten schilderförmigen bögen umschliessen die geburt christi sowie die anbetung der könige. unten auf beiden seiten und an den stirnseiten des chorbogens erkennen Sie die zwölf apostel. die medaillons mit den propheten verzieren die unterseite des chorbogens. zuoberst im östlichen querbogen des kirchenschiffs prangt das lamm gottes. auf der rechten seite des zweiten bogens erkennen Sie noch die heilige katherina (gemalt 1479) und links die verblasste figur eines alten heiligen.

 

die 1970 teilweise restaurierte kirche ist noch heute ein ort der frommen brauchtradition «apostolario» beruht, dh. bitte um einen gnadenerweis der apostel. die redewendung «andà a apostolà a mioia» bezieht sich auf eine besondere form der volksfrömmigkeit, die noch heute lebendig ist und als ausdruck des glaubens beachtung verdient. in einigen tessiner kirchen wird ein fruchtbarkeitsritus gepflegt, der im örtlichen brauchtum verankert ist. diese besondere form der heiligenverehrung blieb den schwangeren frauen vorbehalten, die annahmen, ihr werdendes kind schwebe in gefahr. sie gingen in kirchen, in deren apsis die fresken der zwölf apostel abgebildet sind. die frau erhielt zwölf kerzen, die sie vor den je sechs aposteln auf beiden seiten der apsis anzündete. früher waren die kerzen mit ein paar wachstropfen an der wand befestigt worden, was die noch heute zum teil sichtbaren wachsspuren am mauerwerk beweisen. dann wurde eine heilige messe gelesen und litaneien gesungen. nach und nach erloschen die kerzen. die frau und ihre engsten angehörigen begleiteten die langsame herunterbrennen der kerzen mit ihren gebeten. das neugeborene kind wurde dann auf den namen des apostels getauft, vor dem die letzte kerze erloschen war und seinem besonderen schutz unterstellt. dieser volkstümliche brauch wurde vermutlich auch in san vigilio in rovio, san remigio in corzoneso und san bartolomeo in croglio ausgeübt. der ritus des «apostolario» war bis gegen 1950 stark verbreitet. es scheint jedoch, dass noch heute junge frauen nach miglieglia gehen, um eine glückliche schwangerschaft und geburt zu erbitten.

(aus: http://www.ticino.ch/de/tours/details/Miglieglia-Santo-Stefano-al-Colle/105716.html?itemId=105716&listIndex=2&)

 

DOMENICO ANDREA TREZZINI ,

architekt, ingenieur, stadtplaner

domenico trezzini, ein berühmter schweizer architekt, wurde 1670 in astano geboren, starb 1734 in sankt petersburg und studierte wahrscheinlich in rom, um architektur und ingenieurwesen zu studieren. wegen der ähnlichkeit der festungstore in st. petersburg (von trezzini) mit denen in verona, venedig und in einigen städten an der dalmatinischen küste vermuten die russischen kunsthistoriker, dass er die bauten des architekten michele sanmicheli (1484-1552) sehr genau kannte. dessen markenzeichen war es, dass er strenge monumentalität mit einem sinn für schönheit verband.

trezzini wurde vom russischen zar peter I. neben anderen architekten angeboten, anlässlich der gründung der neuen hauptstadt st. petersburg im jahr 1703 dort mehrere bauten zu planen. als hofarchitekt trug er wesentlich zur schaffung der repräsentativsten gebäude der stadt bei. domenico trezzini kam aus einer alteingesessenen familie in astano. er war der erste baumeister sankt-petersburgs, der hier 1703 - 1734 wirkte und sein bestes tat zur verwirklichung der pläne peters des grossen. der schweizer architekt aus kanton tessin, kam schon nach sankt-petersburg als die stadt noch gar nicht existierte, alles war reines sumpfgebiet. auf der haseninsel der flussinsel der newa, entstand unter der leitung von domenico trezzini die peter-und-paul-festung.

seine herausragenden werke sind z.b.

- peter-und-paul-kathedrale (1712–33),

- sommerpalast von peter I.. (1710–14) sowie zahlreiche bauten auf dem damaligen hafengelände.

- peter-und-paul-festung

- peterstor

- maria-verkündigungs-kirche

 

DOMENICO PELLI

nach der ausbildungszeit in italien, also gegen 1693, dürfte trezzini seinen landsmann DOMENICO PELLI (1652-1729) aus arosio / malcantone kennengelernt haben. dieser war seit 1682 in strassburg tätig, wo er unter dem berühmten architekten sébastien de vauban festungen baute. von dort holte ihn der dänische könig christian v. und beauftragte ihn mit der planung militärischer anlagen, darunter der festung bad oldesloe im heutigen schleswig-holstein und des schlosses kronborg auf der insel sjaelland in dänemark. nach seiner ernennung zum königlichen festungsbaumeister im mai 1697 war pelli ab 1701 in kopenhagen tätig, wo unter seinen zahlreichen mitarbeitern auch domenico trezzini erwähnt ist. und hier war es auch, wo der russische botschafter im auftrag von zar peter dem grossen versuchte, architekten anzuwerben, um am golf von finnland eine neue stadt zu bauen.

 

aus: http://www.artistiticinesi-ineuropa.ch/deu/trezzini-d-deu.html



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